„Life is very short and there’s no time
for fussing and fighting, my friend“

(The Beatles, "We can work it out")

Auf Gerechtigkeit hoffen…

Wenn ein Konflikt so weit eskaliert ist, dass Sie nicht mehr wissen, wie Sie ihn lösen können, dann ist es naheliegend, eine außenstehende Person oder Institution (z.B. Vorgesetzte/r, Schlichtungsstelle, Gericht) um Hilfe zu bitten. Dabei erwarten oder hoffen Sie, dass diese Person oder Institution eine gute, gerechte Lösung für das Problem findet. Sie geben die Lösung aus der Hand – und sind enttäuscht, wenn das Ergebnis nicht Ihren Erwartungen entspricht.

Dabei ist die Gefahr, dass Sie enttäuscht werden, sehr groß. Denn eine außenstehende Person kann nie über alle Einzelheiten und Hintergründe Bescheid wissen, die es für eine gute Lösung braucht. Oft muss sie sich auch auf bestimmte (etwa rechtliche) Seiten des Konflikts beschränken und andere wichtige Aspekte ausklammern. Und vielleicht hat sie eine andere Vorstellung von Gerechtigkeit als Sie, denn es gibt viele Formen von Gerechtigkeit.

So wird in einem Gerichtsverfahren hauptsächlich nach Verantwortung und Schuld in der Vergangenheit gesucht. Ein Prozess schafft Gewinner und Verlierer und legt damit schon den Keim für neue Konflikte. Außerdem sind Prozesse langwierig, unberechenbar und teuer.

…oder Gerechtigkeit gemeinsam gestalten

In der Mediation gehen wir einen anderen Weg: Was gerecht ist, bestimmen nicht wir als Mediationsteam, sondern Sie selbst gemeinsam mit Ihrem Konfliktpartner / Ihrer Konfliktpartnerin. Unsere Aufgabe ist es, Ihnen zu helfen, gemeinsam eine faire und gerechte Lösung für Ihren Konflikt zu finden, damit Sie nach dem Streit wieder gut miteinander auskommen können. Das meinen wir mit „Gerechtigkeit gemeinsam gestalten“.

Denn eigentlich geht es nicht darum, nach Schuldigen zu suchen oder einen Gegner zu besiegen, sondern ein Problem zu lösen – und das gelingt am besten, wenn Sie es gemeinsam selbst in die Hand nehmen. Niemand kennt einen Konflikt besser und niemand kann eine bessere Lösung finden als die Betroffenen selbst!